„Wie oft habe ich dir schon gesagt,du sollst nicht am offenen Fenster sitzen!“ rief Peters Mutter,als sie ins Zimmer kam.Peter drehte sich um.“Aber draussen fliegen doch so schoene Schneeflocken vorbei“antwortete er.Doch seine Mutter schloss schnell das Fenster und zog die roten Vorhaenge,die Peter so mochte
Dann fragte er :“Sag mal,warum heisst denn unsere Gasse eigendlich Sternschnuppengasse?“_“Wahrscheinlich wegen der Sternschnuppen“,sagte seine Mutter.“Aber ich habe noch nie eine Sternschnuppe gesehen“,gesehen sagte Peter „wie sieht denn eine Sternschnuppe aus“—„Nun“sagte seine Mutter,“ es ist ein kleiner noch nicht ausgewachsener Stern mit einem langen,goldenen Schweif.“
“,sagte Peter ,“die fallen doch aus den grossen weissen Winterwolken,ja?“-„Ja,“sagte seine Mutter.“Aber wie kommen die denn hinein?“Peters Mutter laechelte und streichelte ihm mit der Hand über den Kopf.„Was du immer alles wissen willst?“Sie überlegte einen Moment.“Also“,sagte sie dann,“das ist so:Die grossen,weissen Winterwolken kommen alle aus dem Winterland,Das ist sehr,sehr weit weg von uns.Und dort wo sie herkommen,da sitzt der grosse ,dicke Winterschneemann.Nun der schaufelt die Schneeflocken in die Winterwolken hinein.Und das macht er so....“Aber da war Peters Kopf schon auf das Kissen zurueck gesunken.Seine Mutter sah ihn noch einmal an,bevor sie auf Zehenspitzen aus dem Zimmer ging.Sie loeschte das Licht,liess aber die Tuer einen Spalt breit offen.Peter aber schlief
Aber Peter schlief nicht nur,sondern er traeumte auch.Und weil man im Traum ganz leicht in ein anderes Land reisen kann,nun deshalb reiste Peter eben nach Winterland.Er wollte nachsehen ob der dicke grosse weisse Winter- Schneemann Schneeflocken in die Wolken füllte.Und er kam gerade zur rechten Zeit,um etwas sehr merkwürdiges zu beobachten.Er sah tatsaechlich den riesig grossen Schneemann,der auf einem riesigen Berg Schnee sass.Aber vor ihm,was war denn das??Tatsaechlich,das war doch-ein Eisbaer.Aber was für ein komischer Eisbaer .Er sass auf seinen Hinterpfoten und versuchte verzweifelt,eine Dose von seiner Nase zu ziehen.Und dabei tropfte ihm schwarze Farbe ueberall auf`` s Fell.“Hilf mir doch:“rief er dumpf aus der Dose.Der Winterschneemann,der gerade eine Wolkemit der linken Hand festhielt,ummitder rechten Schneeflockenherrein zu schaufeln,hörte auf und sah ihn an.“Ach,herrjeh!“rief er.“Wie siehst du denn aus?“Dann packte er die Dose und zog fest daran.Und tatsaechlich ,waerend der Eisbaer auf den Ruecken fiel,konnte er die Dose von der Nase ziehen.“Pfui“:rief er“das ist ja ganz graessliche schwarze Farbe.“Und in hohem Bogen warf er die Dose weg.“Aber Theobald“,sagte er zu dem Eisbaeren,der versuchte ,die schwarze Farbe von seiner Nase zu reiben,“wie konnte denn das passieren?“Theobald der zuerst recht traurig dreinschaute , schnüffelte erst,dann grummelte er :“Ich war bei den Eskimos.Und du weißt doch das sie immer die besten Sachen in solchen Dosen auf bewahren.Na und da habe ich eben nach sehen wollen.“Er schneutzte sich.“Aber das Zeug schmeckt furchtbar“-„Das kann ich mir denken“, sagte der Winterschneemann.“Es ist ja auch Farbe--und jetzt hast du eine ganz schwarze Nase.“—„Wirklich“,fragte Theobald entsetzt.“Ach du liebes bisschen,was mache ich denn nur?Und er rieb sich kraeftig die Nase mit den Tatzen.“Wird schon wieder runter gehen“ beruhigte ihn der Winterschneemann.Doch dann sah er sich um.“Komisch“,sagte er,“wo ist denn die Dose geblieben?Aber so sehr er sich auch umschaute,er konnte sie nicht sehen.“Na“,sagte er nach einer Weile ,“ich habe nun keine Zeit nach der dummen Dose zu suchen ,muss Schneewolken fuellen..“Und er begann wieder Schneeflocken in die Wolken zu stopfen. Was er aber nicht wusste ,das wusste Peter .Denn er hatte genau gesehen, wie die Dose in die Wolke geflogen war.Und deshalb wollte er auch unbedingt nachsehen ,ob sie auch wirklich drin war.Aber in der Wolke war es so furchtbar dunkel.Und weil das Schauen so anstrengend war, schlief Peter nun tatsaechlich ganz tief und traumlos ein und erfuhr nicht ,was in der Wolke passierte. Aber ich weiss es.
Max, der schwarze Schneeflock
In der dicken,grossen Winterwolke
Max sah die breiten,mit Tannen bewachsenen Berghänge und dazwischen ein Tal.Hier war es noch schmal ,aber es sah aus ,als ob es bald breiter würde..Und während alle Schneeflocken versuchten, so schnell wie möglich aus seiner Nähe weg zu kommen ,tanzte Max mal auf und mal nieder und liess sich erst einmal in aller Ruhe von dem stiller gewordenen Winterwind das Tal hinunter tragen .Und was er da zu sehen bekam !Ja,so etwas hatte er natürlich noch nie gesehen .Viele grosse rechteckige oder quadratische Kästen,die Öffnungen hatten,aus denen Lichtschein nach draussen drang.Das musste eine der Städte der Menschen sein dachte Max .Von denen die anderen Schneeflocken so viel erzählt hatten,weil sie sich davor fürchteten.Dort wollte er hin.. .Gesagt,getan.Er legte sich manchmal im Flug ein wenig schräg und dann wieder gerade;und endlich hatte er tatsächlich die Stadt erreicht und schwebte genau über den Dächern und Strassen.Und von hier oben aus konnte er auch die Autos sehen mit ihren Lichtern.Und die Menschen auf den Gehsteigen.Lustig sahen die aber schon aus .Manche trugen kleine runde Dächer über sich .Aber die meisten hatten Hüte und Mützen auf,so das man ihre Gesichter gar nicht sehen konnte. Max wollte sich das alles erst einmal in Ruhe ansehen. .Er beschloss deshalb auf einem der Dächer zu landen, auf dem schon eine Menge anderer Schneeflocken lagen .Aber kaum hatte er sich nieder gelassen ,um sich erst einmal ein wenig auszuruhen,da fing das Geschrei schon wieder an :“Mach das du weg kommst!-Du bist ja ganz schwarz!Pfui,wie kann man nur so aussehen!So eine Schneeflöcke wollen wir nicht.“Sie schrien so lange ,er solle fort gehen ,bis Max es einfach nicht mehr aushielt.Na gut ,dachte er sich ,dann eben nicht .Und vorsichtig rutschte er bis zu dem Rand des Daches .Dann liess er sich über die zugeschneite Dachrinne auf einen herrab hängenden Eiszapfen rutschen .Dabei nahm er ordentlich Schwung ,denn ein wenig fürchtete er sich doch ,einfach auf den Gehsteig zu landen und vielleicht zertreten zu werden .So vorsichtig er konnte ,schwebte er nach unten .Aber,obwohl es viel Spass machte ,beim Fliegen in die erleuchteten Fenster zu schauen und den Menschen dahinter zuzusehen ,musste er doch immer wieder nach unten schauen .Endlich ,er war fast schon ganz unten angekommen ,flog er an einer hell erleuchteten Schaufensterscheibe .vorbei
Dahinter gab es lustige Stofftiere und Bälle und sogar eine Trommel zu sehen .
Max lernt Peter kennen und mag ihn gar nicht
Beinahe hätte Max nicht aufgepasst und wäre doch auf den Gehsteig gelandet ,so sehr schaute er auf die Dinge in dem Schaufenster.Aber dann sah er zu Glück eine Frau mit einem leuchtend roten Hut vor dem Fenster stehen.Er nahm einen guten Schwung und flog elegant genau auf die Hutkrempe .“Puh“,dachte er erleichtert,“das hätten wir für `s erste mal geschafft.“Und weil die Frau genau vor dem Schaufenster stehen geblieben war,konnte er sich nun auch in aller Ruhe all die vielen Dinge ansehen. Aber plötzlich hörte er eine Stimme rufen :“Oh,Mama ,bitte lass mich die schwarze Schneeflocke von deiner Hutkrempe nehmen!“Weil er so sehr all die Dinge in dem Schaufenster betrachtet hatte ,hatte Max den kleinen Jungen der neben der Frau stand ,gar nicht bemerkt.“Aber , Peter „,sagte die Frau.“Das ist doch Unfug,schwarze Schneeflocken gibt es doch gar nicht .Alle Schneeflocken sind weiss.“-„Ja,schon „ sagte Peter,“aber ich sehe doch genau das auf deiner Hutkrempe eine schwarze Schneeflocke liegt .“Peters Mutter seufzte ,aber weil sie schon wusste ,das es keinen Zweck hatte ,mit Peter zu streiten ,wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte ,beugte sich herunter und nahm vorsichtig ihren roten Hut ab .Nun war sie doch neugierig geworden und wollte sehen,ob das mit der schwarzen Schneeflocke stimmte.Sie hielt den Hut in der Hand und beugte sich zu Peter vor,
der mit dem Finger auf die Hutkrempe deutete :“Schau,da ist die schwarze Schneeflocke !“ rief er und wollte danach greifen .Und wirklich ,genau am Rand der Krempe lag tatsächlich eine schwarze Schneeflocke.So etwas hatte Peters Mutter noch nie gesehen .Der einzige der sich darüber gar nicht freute ,war Max.Er sah schon Peters Hände auf sich zu kommen .Und wenn alles stimmte was er über Schneeflocken wusste ,dann würde er im Nu schmelzen wenn Peter ihn anfasste .Also nichts wie weg .Er machte einen Satz in die Luft ,eine kleine Kurve nach rechts und war Peter entkommen .Aber so leicht gab Peter nicht auf .Schon war er hinter ihm her .Und so sehr Max sich auch anstrengte ,er konnte nun mal nicht sehr schnell fliegen .Und bald würde ihn Peter doch eingeholt haben und ihn anfassen .Max hatte entsetzliche Angst .Er wünschte er wäre auf dem Dach geblieben ,egal wie sehr die anderen Schneeflocken auch schimpften .Aber das war nun nicht mehr zu ändern . Immer wieder schlug er eine neue Richtung ein um Peters Händen zu entkommen .
Hedwig mit den goldenen Haaren
Und während er sich um seine eigene Achse drehte und einen kleinen Kreis nach unten flog, sah er plötzlich zwei leuchtende grüne Augen zwischen vielen goldenen Haaren vor sich .“Uff,dachte er ,“ hat keinen Zweck,noch so einer.“Und er liess sich einfach zwischen den goldenen Haaren nieder.Aber kaum war das geschehen ,da ging`s erst richtig los .Als Peter nämlich sah ,das die schwarze Schneeflocke Max
Landete ,die in der Türöffnung sass. Wollte er nach der Katze greifen .Das aber gefiel Hedwig, der Katze ,ganz und gar nicht.Also machte sie einen Satz zwischen seinen Beinen hindurch und war auch schon um die Hausecke verschwunden.
„Schade ,“rief Peter „ beinahe hätte ich sie gehabt.
Er ging zu seiner Mutter zurück,die noch vor dem Geschäft mit den vielen Tieren aus Pelz und all den anderen Dingen wartete „Aber die Katze war auch ganz schön“.So eine Katze möchte ich schon gerne .“Peters Mutter musste lachen .“Was möchtest du eigentlich nicht alles haben?“fragte sie.
„Na “:sagte Peter ,“jedenfalls eine goldene Katze und eine schwarze Schneeflocken.So etwas hat keiner in meiner der Klasse .“-So jetzt ist aber Schluss „ ,sagte Peters Mutter ,“komm ,wir müssen nach Hause gehen .Es ist schon spät ,du muss noch dein Zimmer aufräumen und essen ,und dann darfst du noch ein bisschen mit mir zusammen fernsehen .“-„Oh ,ja !“rief Peter .Er fasste die Hand seiner Mutter ,und gemeinsam gingen sie erst durch die hell erleuchteten Strassen und dann durch die kleineren ,bis sie schliesslich in der Sternschnuppengasse vor dem kleinen Haus mit der gelben Tür ankamen ,das die Nummer 63 hatte und in dem sie wohnten .Peters Mutter schloss auf und hängte ihren roten Mantel auf den Haken ,dann den roten Hut .Dann nahm sie Peter seine Jacke und seine Wollmütze ab .“So,“ sagte sie ,“schnell lauf hinauf und räum auf ,ich werde das Essen richten .Und in 20 Minuten komme ich nachschauen ,ob auch alle Spielsachen ordentlich in ihren Schachteln liegen .Die müssen schliesslich auch irgendwann einmal schlafen.“-„Ja,ja !“rief er zurück ,und war schon die Treppe hinauf gelaufen. “Und vergiss nicht ,deinen Schulranzen für morgen zu packen ,in der Früh ist dafür keine Zeit !“ rief ihm seine Mutter noch nach .Peter war schon oben auf dem Treppenabsatz angekommen und öffnete die Tür zu seinem kleinen Zimmer .“Oh ,je“,dachte er ,als er die Tür öffnete .Er hatte schon wieder vergessen , das Fenster zu schliessen, denn schon hörte er seine Mutter die Treppe herauf kommen
. Max und Hedwig schließen
Freundschaft
„Peter“, rief sie,“hast du schon wieder das Fenster offen gelassen ?“Er antwortete nicht und fasste nach dem Vorhang, der vom Wind zum Fenster hinaus gezogen wurde , als plötzlich neben ihm Hedwig , auf deren Kopf noch immer der kleine, schwarze Schneeflock Max saß ,auf den Boden sprang und wie der Blitz unter dem Bett verschwand .Schnell verschloss Peter das Fenster. Dann bückte er sich ,um unter das Bett zu schauen .Tatsächlich ganz hinten sah er die goldgelbe Katze sitzen ,die ihn mit ihren grünen Augen neugierig ansah .“Was ist denn da unter dem Bett ?“fragte auf einmal seine Mutter,die in der Tür stand .“Ach ,nichts, “sagte Peter schnell . „Mir ist mein Ball unters Bett gerollt .-„Na gut „,sagte seine Mutter und ging wieder hinaus .Peter machte schnell die Türe zu und legte sich dann vor dem Bett auf den Bauch.
„Hallo Katze“,sagte er ganz leise und versuchte mit der Hand nach der katze zu greifen.Aber Hedwig fauchte ganz wild.Und weil er schon wieder seine Mutter rufen hörte ,sagte Peter schnell :“Nicht böse sein,ich komme bald wieder. Und dann bringe ich dir auch etwas Milch mit .“Dann stand er auf ,räumte ,so schnell es eben ging, ein wenig auf und lief die Treppe wieder hinunter .Heute Abend musste sich Peters Mutter aber schon sehr wundern .So schnell hatte Peter noch nie gegessen .Aber vielleicht lag es ja auch daran ,das es heute Abend rote Grütze mit Vanillesoße gab .Denn das war Peters Lieblingsspeise .Irgendwie kam es ihr aber dann doch recht seltsam vor ,das er nicht nur so schnell gegessen hatte ,sondern sich auch ohne Aufforderung ins Badezimmer verzog ,sich wusch ,seinen Schlafanzug mit den roten Punkten anzog und sich offensichtlich sogar in bester Laune ,die Zähne putzte .-
Oben in Peters Zimmer war Hedwig inzwischen wieder unter dem bett hergekommen und saß nun auf dem Bett ,weil es da besonders schön weich und warm war .Sie schüttelte heftig den Kopf ,weil sie nicht wusste ,wie sie aus dem verflixten Zimmer wieder heraus kommen sollte.
Dabei flog Max in die Höhe und schwebte dann langsam wieder herunter .Neugierig sah Hedwig ihn an .“Wer bist du denn ?“fragte sie . „Ich bin Max“ ,sagte Max mit feiner Schneeflockenstimme „Und ich bin ein Schneeflock .“-„ Du, ein Schneeflock ?“Hedwig schüttelte den Kopf und legte ihn dann schief ,um Max mit ihren grünen Augen an zusehen .“Dann bist du aber eine ganz besondere Schneeflocke ,denn ich habe noch nie eine schwarze Schneeflocke gesehen .“- „Nun ,“sagte Max ,der um alles in der Welt zugeben mochte ,das er eigentlich nur aus Versehen schwarz war ,“ dann bin ich eben ein besonderer Schneeflock .“-„Aha ,“sagte Hedwig ,“und wie kommst du bitte hier her?“ -„ Na, mit dir ,“sagte Max . „Mit mir ?“.Da musste Hedwig aber staunen .- „Ich habe mir erlaubt ,die ganze Zeit auf deinen Kopf zu sitzen“ ,sagte Max vorsichtig .Und schnell fügte er hinzu :“Du kannst aber sehr schnell laufen , viel schneller als der dumme große Hund , der hinter dir her war
sagte Max ,“Schneeflock ,bitte ,ich heisse schließlich Max .-Aber vielleicht hast du ja recht ,ich finde es nämlich auch schon ziemlich warm hier ,aber ich habe nicht das Gefühl ,das ich schmelze .“-„Vorsicht“, rief Hedwig plötzlich und war mit einem Satz wieder unter dem Bett verschwunden .Er kommt !“- Max flog so schnell er konnte ,zur Vorhangstange hinauf und setzte sich darauf.
8.
6. Peter lernt fliegen
Und tatsächlich gleich darauf ging die Tür auf . Peter kam herein und drehte das Licht an .Er lauschte noch einen Moment an der Tür ,dann drehte er sich um und ging zum Bett .“Ich weiß das du da unten bist, Katze“ ,sagte er . In der einen Hand hielt er vorsichtig eine kleine Schüssel mit süßer Milch .Die setze er nun sachte vor das Bett .Aber immer hin einen halben Meter davor .Irgend wann dachte er ,würde die Katze schon hervor kommen .“Sie heisst Hedwig“, sagte da auf einmal eine kleine Stimme von oben .Peter drehte sich erstaunt um und sah nach oben.
„Hier bin ich“, sagte die Stimme wieder .Und als Peter nun zum Vorhang hinauf schaute :Tatsächlich da oben saß die schwarze Schneeflocke .“Ich heiße übrigens Max“ , sagte Max und flog elegant von der Vorhangstange weg und genau vor Peters Gesicht .Peter stand wie erstarrt da und sah ihm zu .Erst als er ein leises Geräusch neben seinen Füssen hörte ,drehte er sich um .
Hedwig saß vor der kleinen Schüssel und schleckte die süße Milch mit ihrer roten Zunge auf .Sie drehte den Kopf schräg und sah Peter an .“Das schmeckt aber sehr gut“, sagte sie .Peter hockte sich auf den Fußboden
Und sah Hedwig an .“Darf ich dich mal streicheln ?“ fragte er.“ Warum nicht ?“ Hedwig stand auf und kam zu ihm .Vorsichtig streichelte Peter nun das goldgelbe Fell auf dem Rücken .
„Hinter den Ohren“ ,sagte Hedwig, „hinter den Ohren ist es besonders gut –ah ,ja so ,genau so“ .Und sie begann leise zu schnurren .Während dessen war Max wieder herunter geflogen und hatte sich wieder auf Hedwigs Kopf nieder gelassen , genau über den Augen .“Mich brauchst du nicht zu streicheln“ , sagte er .Ich bin übrigens der einzige schwarze Schneeflock ,den es gibt .“Peter sah ihn an .Dann sagte er :“Du bist sehr schön .“-„Bist du schon im Bett?“ hörten sie auf einmal Peters Mutter von unten rufen .Und dann kam sie die Treppe herauf .“Schnell ,versteckt euch !“rief Peter .Wie der Blitz war Hedwig unter dem Bett verschwunden,
und Max flog schnell wieder hinauf auf die Vorhangstange .Peter schlüpfte so schnell er konnte unter die Bettdecke .Da kam auch schon seine Mutter herein .Sie schaute sich um ,dann setzte sie sich auf den Rand von Peters Bett .“Komisch“,sagte sie, „ich habe mir eingebildet ,du hättest mit irgend jemand gesprochen.
„Ich“ ?Peter versuchte so erstaunt wie möglich auszusehen .“Mit wem sollte ich denn sprechen?“ – „Ich weiß auch nicht“, sagte seine Mutter ,es war sicher nur ein Irrtum .Vielleicht war es ja auch der Fernseher.“Aber da musste Peter auf einmal schrecklich husten ,denn er hatte gehört ,wie Max ,der nicht mehr an sich halten konnte ,gekichert hatte .Zwar nur ganz leise ,aber immerhin ,man konnte es ganz deutlich hören .Zum Glück hatte seine Mutter nichts gehört .“Du wirst dich doch nicht erkältet haben ?“ fragt sie besorgt .- „Nein , nein“, sagt Peter schnell .“Irgend etwas hat mich im Hals gekitzelt .“ – „Na gut“, seine Mutter streichelt ihm über die wirren Haare .“Wolltest du nicht noch ein bisschen fernsehen ?“ – „Eigentlich“, Peter versuchte möglichst echt zu klingen ,“eigentlich bin ich heute schon sehr müde .“- „Wie du willst,“ sagte seine Mutter und schüttelte den Kopf .So war Peter selten .Sie stand auf .“Na ,dann schlaf gut und träum was schönes“, sagte sie ,während sie zur Tür ging und das Licht löschte .
Noch immer kopfschüttelnd stieg sie die Treppe hinunter .Hoffentlich war Peter nicht krank geworden . Sonst ging er doch nicht freiwillig ins Bett. Zum Glück konnte sie nicht sehen ,das Peter kaum das sie aus dem Zimmer war , schon wieder aus dem Bett gesprungen war und sich hin kniete.
„Du kannst heraus kommen“,sagte er zu Hedwig .Max war wieder von seiner Vorhangstange herunter geflogen und setzte sich auf Hedwigs Kopf .“Darf ich dich auch einmal anfassen ?“ fragte Peter .-„Aber nur wenn du ganz vorsichtig bist“, sagte Max mit seiner hellen Stimme .“ Ich werde aufpassen“, sagte Peter und hielt die Hände vorsichtig in die Höhe .Max flog von Hedwigs Kopf weg und beschrieb zuerst noch einen kleinen Kreis ,ehe er zwischen Peters Hände flog .Peter schloss die Hände über Max .“Heh“, rief Max ,“Nicht so fest drücken !“Er wollte schnell weg fliegen weil ihm zwischen den beiden Händen doch unheimlich wurde .Aber da hörte er auf einmal wie Peter ganz erstaunt ausrief :“Ich fliege ja !Ich fliege! Und tatsächlich er schwebte schon ein ganzes Stück über dem Fußboden . Erschrocken öffnete er die Hände .Und - plumps saß er auf dem Boden .Hedwig war schnell auf das Bett gesprungen und sah ihn ganz erstaunt an .Dann musste sie lachen ,
weil er so komisch aussah .Aber Peter hatte sich schnell von seinem Schrecken erholt .“Komm Max sagte er „ lass uns das noch einmal probieren.“ Max flog vorsichtig herbei.
„Aber mach die Hände nicht so fest zu“, sagte er .Ganz sanft hielt Peter seine Hände zusammen , und Max flog dazwischen .“Und jetzt flieg langsam in die Höhe“, sagte Peter .Max flog ganz langsam los .Und tatsächlich ,Peters Füße hoben sich ein kleines Stückchen vom Fußboden ,zuerst nur ein paar Zentimeter ,dann waren es schon zehn .“Das ist toll“, sagte Peter.“ Kein Problem“, Max war furchtbar stolz .“Achtung“, rief plötzlich Hedwig .Aber da war es schon zu spät .Das Licht ging an und Peters Mutter stand in der Tür. “Also Peter“, sagte sie ,“ich dachte, du wärest müde und jetzt springst du herum – und auch noch im Dunkeln.
Peter stand ganz erschrocken da .Aber er war weniger erschrocken weil sie rein gekommen war, sondern weil er fürchtete sie könnte Max entdecken ,der ihm schnell wieder herunter gelassen hatte als das Licht anging.
Aber da auch Hedwig wie der Blitz unter die Decke gekrochen war ,hatte seine Mutter doch nichts gemerkt .Es war zwar ein wenig schwierig die Hände immer so zu halten , das seine Mutter Max nicht sehen konnte ,aber Peter schaffte es trotzdem ,ins Bett zu kommen .“Ich habe nur etwas ausprobiert“, sagte er .Und das war nicht gelogen .“Na, gut“, sagte seine Mutter ,“aber jetzt wird geschlafen .“
Sie ging zum Fenster und prüfte ,ob es auch fest geschlossen war. “Es wird eine kalte Nacht werden“, sagte sie, „Der Himmel ist ganz klar, man kann alle Sterne sehen .Dann ging sie wieder zur Tür .“Gute Nacht ,Peter“, sagte sie und löschte das Licht .Dann hörte er wie sie die Treppe hinunter stieg .Also krank , ist er bestimmt nicht ,dachte sie und setzte sich beruhigt ins Wohnzimmer ,um weiter an dem roten Pullover zu stricken,
den Peter zu Weihnachten bekommen
sollte .
9.„Seid ihr endlich fertig“ ,rief Max schon ganz ungeduldig .“Schaut euch bloß mal den Himmel an!“ Peter schaute aus dem Fenster zum Himmel hinauf .Wirklich, es war sehr schön ,So viele Sterne hatte er selten gesehen .“Na ,kann es endlich los gehen?“ Max flog ungeduldig vor Peters Nase herum .“Gut“ , sagte Peter .Ein ganz klein wenig Angst hatte er schon dabei .Aber das wollte er natürlich nicht zu geben .“Aber flieg ganz langsam“ , sagte er noch ,bevor sich Max auf die Quaste der Pudelmütze setzte .Und bitte flieg kleine Kreise !“rief Hedwig, „ich weiß nämlich nicht ,ob ich mich dann genug festhalten kann, ohne Peter zu kratzen!“ – „Nun seid doch nicht so ängstlich !“sagte Max .“Laßt mich das nur machen .Ihr werdet sehen ,FLIEGEN IST WUNDERSCHÖN .“
6. Fliegen ist wunderschön
„Was sagst du dazu ?“ fragt Peter Max ,der nun vor ihm auf der Bettdecke saß ,es funktioniert.“ Hedwig kroch vorsichtig unter der Decke hervor und rollte sich zu Peters Füßen ein , während sie Peter und Max mit ihren klugen , grünen Augen betrachtete .Dann sagte sie :“Ich denke,
es funktioniert auch , wenn Max in Peters Hosentasche steckt oder in der Brusttasche des Schlafanzugs .“ Schnell war Peter wieder aus dem Bett und steckte Max vorsichtig in seine Brusttasche .“Los“, sagte er leise . Tatsächlich ,es funktioniert .Jetzt konnte er sogar die Hände frei bewegen .Er setzte sich auf das Bett . Max flog zwei Runden und ließ sich dann zwischen Peter und Hedwig nieder .Hedwigs Augen funkelten. “Und was habt ihr jetzt vor „?fragte sie .“Ihr heckt doch irgend etwas aus ,nicht wahr? “- „Ich möchte
so gerne einmal die Stadt von oben sehen“ ,sagte Peter.“ Hast du denn gar keine Angst so hoch zu fliegen ?“fragte Hedwig ?“Bei mir braucht er doch gar keine Angst zu haben“ ,sagte Max .“Also ich weiß nicht“, sagte Hedwig „ganz geheuer ist mir das nicht ,“ –„Nur ein bisschen“
,sagte Peter“ ,du kannst ja mitkommen“ ,rief Max.
„Mir macht das nichts aus .“ – „Ich soll auch fliegen?“ Hedwig stand auf .“Also“ , sie zögerte einen Moment ,“warum eigentlich nicht?“ – „Also
los!“ rief Peter und stand auf .“Aber ganz leise“ ,sagte er und ging zum Fenster .Vorsichtig schob er den Vorhang beiseite ,so das es keinen Lärm machte .Dann öffnete er einen Fensterflügel und danach den anderen ,“Puh“ ,sagte Hedwig,“es ist ganz schön kalt draußen .Nimm dir lieber einen Schal und zieh auch deine Pantoffeln an ,sonst wirst du dich noch erkälten.“ – „Gut“ ,sagte Peter und ging zum Kasten .Er holte Schal und Pantoffeln heraus .Dann band er sich den langen Wollschal um den Hals und zog die Pantoffeln an. Im Vorbeigehen setzte er sich noch die Pudelmütze auf .“He , lass mal probieren“ ! rief Max .Er setzte sich genau auf die breite Quaste
der Pudelmütze und flog ein wenig in die Höhe .
Und wirklich ,Peter flog mit .“Das ist gut“ ,sagte Max,“ da brauch ich wenigstens nicht in irgend einer Tasche zu sitzen .Da sieht man ja gar nicht, wo man hin fliegt .“- „Hopp“ ,sagte Peter zu Hedwig und setzte sich auf den Bettrand Vorsichtig sprang Hedwig auf seine Schultern.
„Da bräuchte ich ja gar keinen Schal“, sagte Peter,“ so warm bist du!“ Hedwig blies ihm ins Ohr und lachte .“Nicht“, rief er ,“ich bin kizlig“,-
10. Kann man denn gegen den Sternenfresser gar nichts machen?“ fragte Peter . „Ich meine ,ihr könnt doch alle auf ihn losgehen und ihn verjagen?“ – „Ja ,das stellst du dir so leicht vor“ ,sagte der Sternenmacher .
6. Der ganz kleine Christbaum
Und dann flog er los .Zuerst hoben Peter und Hedwig sich nur langsam .Aber dann ging es immer schneller .Sie flogen durchs offene Fenster und waren schon über dem Dach angekommen.“ Ist das schön !“ rief Peter .Sie schwebten langsam über die verschneiten Dächer und konnten unten in den Straßen sogar manchmal ein Auto vorbei fahren sehen .“Flieg mal wieder in die Mitte der Straße“ , sagte Peter, dann kann ich besser in die Fenster sehen .“ – „Bist du aber neugierig“ ,sagte Max ,aber er flog trotzdem über die Straßenmitte .Und wirklich jetzt konnten sie in die Fenster sehen .Manche waren dunkel andere gelb erleuchtet .Bei manchen waren die Vorhänge zu gezogen ,bei anderen aber konnte man hinein sehen .Überall wo sie in die Fenster sehen konnten , sahen sie Menschen die gerade beim Essen waren oder vor dem Fernseher saßen.
Aber viele waren auch damit beschäftigt Päckchen zu packen oder Nüsse zu vergolden oder aus Silberpapier Sterne auszuschneiden .“Was machen die denn da“ , fragte Max .“Na ,sie bereiten sich auf Weihnachten vor“ , sagte Hedwig und legte vorsichtig ihren langen buschigen Schwanz um Peters Hals .“Aha“ ,sagte Max .Eine Weile flogen sie dicht über den Dächern die Straße entlang .Aber dann wurden die Straßen schmaler ,die Lichter und buntbeleuchteten Schaufenster seltener .Auch die Menschen hinter den Fenstern hatten hier weniger Pakete .Und schließlich als die Stadt fast zu Ende war kamen sie zu einem ganz schmalen Gässchen ,deren Häuser noch viel kleiner waren als das von Peter .Sie wollten schon umkehren als Peter in einem der letzten Häuser Licht entdeckte .“Laß uns noch dorthin fliegen“ , sagte er zu Max .“Ich möchte sehen was es dort gibt .“ Also flogen sie im Schutz der Dunkelheit dicht an das kleine Haus heran und schauten durchs Fenster .In einem ganz spärlich beleuchteten Raum saßen zwei Erwachsene :Ein Mann und eine Frau in Mänteln an einem Tisch .Vor ihnen auf dem Tisch stand ein ganz kleiner ,wirklich ein ganz kleiner Tannenbaum der nur zwei oder drei Äste hatte ,
an denen auch kaum Nadeln waren .“Meinst du es wird so gehen?, fragte die Frau .“Ich weiß nicht“ , sagte der Mann , „Wenn wir wenigstens zwei oder drei Äpfel hätten oder einen ganz kleinen Stern , um den Baum zu schmücken .So, schaut er ja noch nicht mal wie ein Christbaum aus .“- „Ach ,das macht nichts“ , sagte die Frau „Ich glaube Katharina wird es auch so gefallen . Wenigstens haben wir ein paar Stücke Holz und genug Kohle um an Weihnachten einzuheizen,
das ist die Hauptsache .“- „Ja ,da wirst du wohl Recht haben“ , sagte der Mann .“Komm lass uns schlafen gehen .Es ist schon spät geworden .“
Sie standen auf und löschten die kleine Lampe ,
die bis jetzt geleuchtet hatte .“So ,was“ ,sagte draußen vor dem Fenster Max .“Alle anderen haben so viele Pakete und Sterne .Das finde ich aber sehr ungerecht „ – „So ist es nun mal auf der Welt“ ,sagte Hedwig leise an Peters Ohr. „Es gibt welche , die haben viel ,und andere ,die haben sehr wenig .“- „Ich finde es aber trotzdem sehr ungerecht“ , beharrte Max .“Wollen wir zurück fliegen ?“fragte Peter .“Von mir aus“ , sagt Max .
11. Sternschnuppe Sonja
Also flogen sie zurück .Diesmal aber ein wenig höher denn Max wollte doch gerne ausprobieren, wie hoch er fliegen konnte .Hedwig klammerte sich fest an Peters Schal an ,und auch Peter wurde schon ein wenig unheimlich , als sie unter sich die Sternschnuppengasse entdeckten .Max wollte gerade wieder tiefer fliegen ,als plötzlich über ihnen eine laute Stimme rief :“He, ihr da !Wer seid denn ihr ?Vor Schreck hätte Hedwig beinahe losgelassen .Peter drehte vorsichtig den Kopf ,und auch Hedwig versuchte hinauf zu schauen .Aber erst als Max mit ihnen langsam eine Kurve nach oben geflogen war ,konnten sie sehen ,wer da nach ihnen gerufen hatte .“Aber“ , Peter war vor Staunen sprachlos ,“das gibt es doch gar nicht .“Was gibt es nicht fragte die Sternschnuppe die jetzt genau über ihnen flog .“Na ,Sternschnuppen“ ,sagte Peter .“Bis jetzt habe ich noch nie eine gesehen .“So, die Sternschnuppe drehte sich einmal elegant um sich selbst ,so das helle goldene Funken aus ihrem Schweif sprühten, “mich gibt es also gar nicht .“-
„Entschuldige“ , sagte Peter,“ es ist ja nur, weil ich ....“- „Weil du mich noch nie gesehen hast .Ich weiß schon“ , sagte die Sternschnuppe .Also wollt ihr mir jetzt sagen wer ihr seid ?Und wie kommt es denn das du fliegen kannst ?“- „Ich ?“sagte Peter ,“ich kann gar nicht fliegen .Das ist Max , der fliegt .Er sitzt auf meiner Pudelmütze .Du musst genauer hinsehen .“- „Aha,“ sagte die Sternschnuppe .“Also, ich heiße Sonja und wer bist du?“-„Ich heiße Peter“ – „Ich bin die Hedwig“ ,sagte Hedwig und funkelte mit ihren grünen Augen .“Und was macht ihr hier?“ fragte Sonja .
Wir haben und nur ein wenig die Stadt von oben angesehen .Das ist schon sehr schön so von oben .Und man kann auch in die Fenster hinein sehen“ ,sagte Peter. Und dann fiel ihm etwas ein .
„Sag mal Sonja ,weißt du nicht wo man einen Stern her bekommen könnte ?Wir bräuchten
einen .“Er fügte noch schnell hinzu „Natürlich nur einen ganz kleinen .Sonja lachte und schüttelte sich wieder , das die Funken nur sprühten .“Einen Stern willst du haben? Nun laß mich mal nachdenken .Na ,vielleicht kann ich euch helfen .Ich bin nämlich gerade auf dem Weg zum Sternenmacher .“- „Oh , ja bitte !“rief Peter .“Tja“, Sonja zögerte . „Aber so einfach ist das nicht .Denn zum Sternenmacher müsst ihr sehr weit hinauffliegen .Ich glaube nicht das Max das schaffen würde .“Schade“ , sagte Peter .Oh ,das schaffe ich schon“ ,rief da Max mit seiner feinen Stimme .“Ach, du liebes bisschen“ ,sagte Sonja, der kleine Schneeflock will zum Sternenmacher. Das du dir da nur nicht zu viel vornimmst“ .-
„Erstens bin ich Max , und zweitens....und dann zögerte .“Na , ja ich bin natürlich schon ein wenig müde, jetzt .Mit zwei Passagieren ist das auch nicht so leicht .Sonja schaute eine Weile auf sie hinunter ,dann sagte sie :“Vielleicht geht es ja wenn ich euch mitnehme .Sie lachte wieder „Da werden die anderen Sternschnuppen aber schauen,
wenn ich mit euch ankomme .Sie flog in einer Kurve um Peter, Hedwig und Max herum .“Also gut ,ich denke es ist am besten wenn ihr euch einfach auf meinem Schweif setzt .Aber gut festhalten ,denn ich fliege sehr schnell ,sonst kommen wir nämlich nie an,“
12.
. Beim Sternenmacher
Vorsichtig stieg Peter mit beiden Beinen über Sonja`s Sternschnuppenschweif .Dann flog Max von der Pudelmütze auf Hedwigs Kopf und hielt sich ganz fest an den goldenen Haaren an .“Uff“, sagte er ,“so ein bisschen ausruhen und die Landschaft anschauen ist auch ganz gut .“Landschaft ?“Sonja lachte wieder , das schien auch ihre Lieblingsbeschäftigung zu sein .“Da wirst du nicht all zu viel zu sehen bekommen .Alles fertig?“ rief sie dann .“Kann es losgehen?“-
„Von mir aus“ ,sagte Peter .Aber das hätte er vielleicht doch nicht so leichtfertig sagen sollen. Denn als Sonja nun losflog , da wurde ihm doch beinahe schwindelig .Das war schon etwas anderes als fliegen mit Max .Huiiiii ,Sonja lachte wieder und schoss hinauf in den dunklen Nachthimmel .“Passt auf“, rief sie und tauchte in einem rasenden Sturzflug wieder hinunter .“Na , wie findet ihr das?“ fragte Sonja .Peter hatte sich von seinem ersten Schrecken erholt ,und langsam machte es ihm sogar Spaß ,so schnell zu fliegen .“Toll!“ rief er laut ,um den pfeifenden Wind zu übertönen .“Also dann wollen wir mal !“ rief Sonja und schoss wieder hinauf in den Himmel ,der voller Sterne war .Pfeilschnell flogen sie nun durch die immer klarer werdende Luft .Und wirklich die Sterne kamen immer näher und wurden immer größer und heller .Nach einer Weile, es war nun doch schon ziemlich kalt geworden flog Sonja mit ihnen auf eine große,
ganz leicht gelblich schimmernde Wolke zu die vor ihnen schwebte .Erst konnte Peter gar nichts erkennen ,als sie in die Wolke hinein flogen .Aber dann hörten die gelbschimmernden Schleier auf .Und dann blieb ihm einfach die Luft weg , so sprachlos war er vor Staunen .Der gelbe Schimmer kam nämlich gar nicht von der Wolke selbst , sondern von den vielen , vielen Sternschnuppen ,die im Innern der Wolke herumflogen ,sich gegenseitig neckten und mit ihren funkensprühenden Schweifen lange , helle Funkenbahnen zogen .In der Mitte der Wolke aber war ein großer Tisch mit allerlei Instrumenten .Er sah ein wenig so aus wie der Tisch bei dem alten Uhrmacher , der in Peters Straße seine Werkstatt hatte . Und an dem Tisch saß ,in einem großen Stuhl ein alter Mann mit weißen Haaren und einem dunkelblauen Arbeitsmantel .Als Sonja mit Peter, Hedwig und Max vor dem Tisch landete , war er gerade damit beschäftigt ,mit einem feinen Schraubenzieher den Schweif von einer Sternschnuppe abzuschrauben .“Grüß Gott“ , sagte Peter leise , denn so ganz geheuer war ihm nun doch nicht , obwohl der alte Mann gar nicht böse aussah . Da blickte der alte Mann auf .Er schob seine runde Brille von der Nase auf die Stirn .
13.
. Der ganz kleine Christbaumstern
Erstaunt sah der alte Mann Peter an ,dem Hedwig noch immer auf der Schulter lag .Dann nahm er die Lupe die er sich ins Auge geklemmt hatte , und sagte mit einer tiefen ,weichen Stimme „Na ,so was, solchen Besuch habe ich selten hier .“Wer bist du denn?“ – „Ich heiße Peter“ ,sagte Peter“.“ Und das ist Hedwig, meine Katze“. “Und ich heiße Max“ ,rief Max mit heller Stimme und flog einen kleinen Bogen genau vor der Nase des Sternenmachers .“Und was wollt ihr hier?“ ,fragte der Sternenmacher und schaute Peter an ,nachdem er sich seine kleine goldgeränderte Brille auf seine Nase geschoben hatte .“Einen Stern“, rief Max und ließ sich genau vor dem Sternmacher auf einem abgeschraubten Sternschnuppenschweif nieder .-„Einfach nur so?“ fragte der Sternenmacher .“Wir wollen ihn ja nicht für uns“ ,sagte Peter schnell .Aber in meiner Stadt haben wir ein ganz kleines Haus gesehen .Und in diesem Haus waren zwei Menschen ,die hatten zwar einen Weihnachtsbaum ...-„Einen furchtbar kleinen !“rief Max wieder .“Nun lass deinen Freund doch einmal ausreden ,du schwarzer Schneeflock , du“ sagte der Sternenmacher und wischte leicht mit einem Pinsel .“Puh ,das kitzelt „ rief Max und musste niesen weil ein klein wenig Sternenstaub an ihm hängen geblieben war .“Ja“, sagte Peter“ ,sie haben nur einen ganz kleinen Weihnachtsbaum ,aber sie haben keinen Stern ,um ihn zu schmücken .Für Katharina musst du wissen.“ „Aha“ ,sagte der Sternenmacher ,“Nun lasst mich mal nachdenken .Er drehte sich um und suchte in einem großen Haufen abgeschraubter Sternschnuppenschweife ,die hinter ihm lagen .
Endlich brachte er einen ganz kleinen Stern zum Vorschein .“Der müsste gehen“ , sagte er .“Er ist aus irgendeinen Grund nicht gewachsen ,sondern zu klein geblieben und deshalb habe ich eigentlich nicht gewusst was ich mir ihm anfangen soll .- „Aber ich wüsste es schon“ ,piepste der ganz kleine Stern“ . –„Jetzt sei erst einmal still“ ,sagte der Sternenmacher und drehte sich erst einmal um .-„Da ist nur ein Problem“ ,sagte er“ Ein ziemlich großes Problem“ .Er schob die Brille wieder auf seine Stirn und deutete in den Hintergrund der Wolke .Als Peter dort hinsah ,da sah er viele, viele Sterne in den verschiedensten Größen Manche waren ganz golden ,andere bläulich oder rötlich und manche hatten sogar einen grünen Schimmer .
„Und was ist das für ein Problem?“ fragte Peter .-„Tja“ ,sagte der Sternenmacher“ Du siehst ja die vielen Sterne die ich aufbewahren muss .Dauernd werden es mehr ,denn Sternschnuppen kommen immer wieder nach .Aber ich kann die Sterne nicht mehr wieder an ihren Platz am Himmel werfen .Deshalb müssen sie hier warten .Und ich weiß bald nicht mehr ,wo ich sie unterbringen soll“ .- “ Und weshalb wirfst du sie nicht einfach hinaus ?“ fragte Max mit seiner hellen Stimme dazwischen .“Das ist ja das Problem“ ,sagte der Sternenmacher und stützte traurig seinen Kopf in beide Hände .
14.
. Der Sternfresser lauert
„Ich darf sie nicht hinaus werfen“ ,sagte er nach einer Weile .“Denn da draußen lauert der Sternenfresser. Und bis jetzt hat er jeden Stern den ich an seinen Patz werfen wollte aufgefressen“ .-„Das verstehe ich nicht ganz“ ,sagte Peter .Wir sind doch ohne weiteres herein gekommen“. .Sonja die noch immer neben ihnen schwebte lachte wieder „Ja , hinein kommt man leicht ,aber nur weil wir Sternschnuppen viel zu schnell fliegen können .Viel schneller als der Sternenfresser .“- „Da hat sie recht“ ,sagte der Sternenmacher. „Die Sternschnuppen fliegen ja noch viel schneller ,als die Sterne .Deshalb kann der Sternenfresser sie auch nicht abfangen .Aber die Sterne ,die muss ich mit einem Wurf an ihrem Platz am Himmel werfen .Und bis jetzt hat er noch jeden Stern gefangen „.Und warum behältst du sie nicht einfach da ?“fragte Peter .“Weil ich eben immer neue Sterne auf ihren Platz werfen muss“ ,sagte der Sternenmacher .“Das verstehe ich nicht“ ,Peter war alles ein wenig zu schwierig .“Also pass auf Peter“ sagte der Sternenmacher .“Das ist so ,die Sterne leuchten immer nur eine gewisse Zeit .Manche länger und andere kürzer .Dann gehen sie aus ,Und deshalb muss ich immer wieder neue an die freigewordenen Stellen werfen .Verstehst du?“ – „Ja“ ,sagte Peter .“Jetzt verstehe ich es. Denn sonst würde es am Himmel bald ganz dunkel sein , ist es so?“ – „Ja , genau so“ ,sagte der Sternenmacher .“Aber was kann man dagegen tun?“ – „Eben gar nichts“ ,sagte der Sternenmacher leise und traurig
15.
Warum der Sternenfresser so böse ist
„Also ich will es dir zeigen“ ,sagte der Sternenmacher und stand auf .- „Komm“ ,er nahm Peter an der Hand und ging mit ihm in den hinteren Teil der Wolke .Dort war eine weiße, gewundene Treppe die hinauf in die Wolke führte .
Langsam stiegen sie die Treppe hinauf .Endlich nach vielen Windungen ,waren sie auf einem Balkon angelangt der ganz oben aus der Wolke herausragte .Ein kleines zierliches Geländer umgab ihn .Mitten auf dem Balkon aber stand ein kurzes dickes Rohr das hinauf in den Himmel zeigte .Es hatte an seinem hinteren Ende einen Stöpsel der mit einer dicken Feder befestigt war .Der Sternenmacher führte Peter bis ganz an den Rand und zeigte mit der Hand nach oben ,“Von hier aus werfe ich die Sterne normalerweise an den Himmel“ , sagte er .Dann zeigte er auf das Rohr.
„Das ist ein Sternenkatapult“ , sagte er .Ich lege den Stern ein und richte das Rohr auf den Platz den er haben soll .Dann stelle ich mit der Feder die Entfernung ein und lasse sie los .“Er drehte sich um und deutete nach oben .Über ihnen ,zwischen den vielen Sternen die am Himmel hingen ,war ein riesiges schwarzes Loch .
TheobaldEisbaer